Die Zusage für das Auslandssemester kommt viel zu früh. Jetzt heißt es schnellstmöglich das WG-Zimmer räumen. Aber wohin mit dem Mobiliar so kurzfristig? Zwei Singles ziehen probeweise zusammen – wo lässt man in der Zwischenzeit die ungenutzten Möbel? Wer keinen Zugriff auf Unterstellmöglichkeiten hat, ist auf fremde Hilfe angewiesen.

1. Möbel einlagern – warum?

Mietlager sind ein wachsender Trend. Die Idee stammt aus den USA: das kommerzielle Angebot richtet sich an Privatleute und Gewerbetreibende und beinhaltet im Kern die Lagerung von Möbeln und sonstigen Gegenständen, die aktuell nicht bzw. nicht ständig benötigt werden. Gerade in Großstädten steht den Bewohnern oft zu wenig Platz für die Lagerung von nicht genutztem Wohnungsinventar zur Verfügung. So klagt jeder fünfte Haushalt in deutschen Großstädten über mangelhaften Stauraum.

Ein anderer Grund für die ansteigende Beliebtheit der Mietlagermöglichkeiten ist die zunehmende berufliche Flexibilität: Wohin mit der Einrichtung, wenn z.B. bei einem längeren Auslandsaufenthalt die heimische Wohnung aufgelöst wird und die Mitnahme des Mobiliars nicht infrage kommt? Hier ist die Nutzung eines Mietlagers zur temporären Unterbringung der eigenen Möbel oft die einzige Lösung.

1.1 Gebrauchte Möbel: wenn Wegwerfen /-geben keine Option ist

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum man – schlimmstenfalls von einem Moment auf den anderen – mit der Frage konfrontiert wird, wohin mit den gebrauchten Möbeln, die man auf keinen Fall einfach so weggeben oder entsorgen will. In den folgenden Fällen stellt das vorübergehende Einlagern von gebrauchten Möbeln eine kurzfristige, flexible und sinnvolle Möglichkeit dar:

 

  • Wohnungsrenovierung
  • Erbschaft von Mobiliar
  • zeitlich begrenzter Auslandsaufenthalt / Umzug im Heimatland
  • Zusammenlegung zweier Haushalte
  • Umzug in eine kleinere Wohnung
  • Verkauf der Möbel verzögert sich, z.B. gebrauchte Küche
  • Saisonmöbel (Balkon / Terrasse)

1.2 Neue Möbel: manchmal kommt es anders als geplant

Das Einlagern von Möbeln kann aber auch im Falle von Neuanschaffungen eine echte oder notwendige Alternative sein:

  • Die bestellten Möbel kommen früher als geplant, die neue Wohnung kann aber noch nicht bezogen / möbliert werden.
  • Man tätigt einen Spontankauf aufgrund eines besonders attraktiven Angebotes, obwohl aktuell kein Bedarf an neuen Möbeln besteht (z.B. 50% Sonderrabatt auf eine neue Küche).

In beiden Situationen ist das Mietlager eine gute Unterbringungsmöglichkeit für die neuen Möbel. Unabhängig davon, ob es sich um neue oder gebrauchte Möbelstücke handelt, stehen drei Lageroptionen zur Auswahl.

2. Arten der Möbel-Lagerung

Je nach Anlass für die zeitliche Lagerung von Möbeln kommen unterschiedliche Arten von Lagerplatz infrage, die wir im folgenden kurz vorstellen.

2.1 Selfstorage

„Selbst-Einlagern“ liegt voll im Trend. Beim Selfstorage werden Lagerabteile unterschiedlicher Größen in Selfstorage-Lagerhäusern zur Verfügung gestellt. Die Mieteinheiten können von Privatleuten oder Firmen genutzt werden. Ihre Vorteile: Sie sind abgeschlossen, sicher, sichtgeschützt sowie bequem und zeitlich großzügig zugänglich. Die Mietabteile haben in der Regel sehr flexible Mietzeiten, sind aber selbstverständlich auch mit Kosten verbunden, die sich nach der Größe berechnen. Ein weiterer Nachteil: Selfstorage-Angbote gibt es in Deutschland nicht flächendeckend, sondern in nur Großstädten und Ballungsräumen (s.u.).

2.2 Container

Für eine zeitliche Unterbringung des Mobiliars gibt es spezielle Anbieter von Lagercontainern in verschiedenen Größen. Der gewählte Container steht ausschließlich einem Kunden zur Verfügung, so dass diese Lageroption vor allem dann empfehlenswert ist, wenn größere Lagerkapazitäten benötigt werden, etwa für die komplette Wohnungseinrichtung. In der Regel kann der Container auf Wunsch zum Kunden transportiert werden, was das Beladen vor Ort ermöglicht und damit wesentlich vereinfacht. Anschließend wird der Container für die vereinbarte Zeit in einer Lagerhalle oder auf einem separaten Gelände untergestellt. Neben den Größenvorteilen überzeugt hier die sichere und schonende Aufbewahrung der Möbel. Auch der spätere Transport an einen beliebigen Bestimmungsort ist möglich. Im Vergleich zum Selfstorage sind Lagercontainer jedoch weniger flexibel, da der Zugang im Normalfall nicht permanent möglich ist. Die Kosten für Lagerung und Transport fallen hier deutlich höher aus.

2.3 Umzugsunternehmen

Sehr viele Umzugsunternehmen verfügen über eigene Lagerräume oder haben Zugriff auf Lagerkapazitäten. Dabei liegt es in der Verantwortung des Unternehmens, das Inventar unbeschadet zu lagern und zu transportieren, falls gewünscht. Nicht selten kann der Kunde zwischen zwei Möglichkeiten der Unterbringung seiner Möbel wählen:

  • die (kurzzeitige) Zwischenlagerung von wenigen Tagen bis zu 6 Wochen
  • die Langzeitlagerung auf unbestimmte Zeit bis zur Beendigung durch den Kunden

Bei der Langzeitlagerung mietet der Kunde über einen gesonderten Lagervertrag den vom Umzugsunternehmen bereitgestellten Lagerraum, ähnlich wie bei einer Wohnung, nur deutlich günstiger. Der Zugang zu den eigenen eingelagerten Möbeln ist in der Regel allerdings erst nach Absprache möglich.

 

3. Standorte – wo lassen sich Möbel einlagern

Selfstorage wird in erster Linie dort angeboten, wo die Nachfrage nach kleinen Mieteinheiten am größten ist – und das sind die Ballungszentren und Großstädte, da hier die meisten Bewohner in einem Mietverhältnis leben und deutlich begrenztere Lagermöglichkeiten haben, als es im ländlichen Raum der Fall ist. Insgesamt gibt es in Deutschland Selfstorage-Lagerangebote an über 200 Standorten – Tendenz steigend. Wo genau die nächste Selfstorage-Möglichkeit zu finden ist, lässt sich am einfachsten im Internet recherchieren.

Auch für die gezielte Suche nach Lager-Containern empfiehlt sich ein Blick ins Netz oder die direkte Nachfrage beim Umzugsdienstleister vor Ort, da Container mittlerweile auch von Umzugsunternehmen angeboten werden.

Mit über 1000 Anbietern sind Umzugsunternehmen flächendeckend in Deutschland vertreten. Allerdings ist ihr Serviceangebot nicht einheitlich, sodass sich ein Blick auf die Homepage des potenziellen Dienstleisters lohnt. Ganz gleich welche Leistungen man in Anspruch nehmen möchte – Möbellagerung oder Lagerung + Transport – das Einholen von Vergleichsangeboten kann sich durchaus lohnen, vor allen dann, wenn eine Langzeitlagerung gewünscht wird.